Eine Wochenend-Rundfahrt durch Deutschlands Südhälfte

Am vergangenen Wochenende wich ich mal von den ausgelatschten Wegen ab (oder viel mehr, von den normal befahrenen Schienen), und fuhr von Koblenz nicht nur nach Nürnberg, sondern erst nach München, und anschließend mit einem Zwischenaufenthalt in Nürnberg (und Umland) wieder zurück nach Koblenz. Überraschung 1: Von Koblenz ist man schneller in München (4:39 Stunden), wenn man über Mannheim und Stuttgart fährt, als wenn man über Frankfurt-Nürnberg fährt (5:09). Also, gelesen, getan – Umstieg in Mannheim stand auf dem Plan. Bis dahin hat auch alles wunderbar geklappt, der IC fuhr zwar in Koblenz fünf Minuten später als geplant (7:48 Uhr), aber in Mannheim war er dennoch pünktlich. Wie immer auf dieser Strecke war ich auf ein Neues schockiert, wie unglaublich hässlich Ludwigshafen daherkommt, wenn man mit der Bahn durchfährt. Auch die Bahnhöfe dieser zweitgrößten Stadt in RLP sehen irgendwie ziemlich verboten aus. Wenn ich die BC 100 und etwas Zeit habe, werde ich da wohl mal hinfahren müssen, um mir diese Stadt von Nahem anzuschauen und zu sehen, ob sie wirklich so unglaublich hässlich ist. Wie dem auch sei, in Mannheim war das Wetter unglaublich sch***e, richtig zugezogener Himmel, widerlicher Regen und Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt. Und dort durfte ich dann statt zehn gleich über 20 Minuten auf dem zugigen Bahnsteig stehen, weil der ICE nach München verspätet war – definitiv keiner der Umstiege, denen man etwas positives abgewinnen kann. Der Zug war auch gut voll, selbst die bahn.comfort-Sitze waren samt und sonders besetzt. Also gut, stehenderweise ins Bordbistro und Zeitung lesen, gibt schlimmeres. In Stuttgart, einem der im Bahnsteigbereich definitiv unästhetischsten Bahnhöfe, die ich bisher gesehen habe, ist es irgendwie immer ein komisches Gefühl – man fährt ja schließlich auch in einen der größten Zankäpfel Deutschlands, quasi den Geburtsort des sogenannten „Wutbürgers“. Der Bahnhof sieht allerdings vom Bahnsteig aus besser aus ohne den Südflügel, der bereits den Baggern zum Opfer gefallen ist – so kommt wenigstens etwas Licht herein in die Tristesse des Stuttgarter Hbf. Weiter gehts mit Halt in Ulm und Augsburg nach München, wo am Hauptbahnhof nach 2 Minuten verfrühter (!) Ankunft eine positive Überraschung auf mich wartete: Es gibt doch Raucherbereiche am Bahnsteig. Das war mir neu, dachte immer München wäre der einzige Hbf ohne diese Dinger. Weiterlesen